Hof-Immenstedt

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Die unvermeidliche Ich-über-mich-Seite

Irgendwie lesen sich diese Seiten immer gleich: früh zum Reiten gekommen, vom Pony aufs Großpferd umgestiegen, super Turniererfolge und jetzt das Hobby zum Beruf gemacht.

Na, ganz so ist es bei mir nicht.

Allerdings stimmt es auch bei mir, dass die Infizierung mit dem Pferde-Virus schon recht früh erfolgte. Aber ohne ersichtlichen Anlass. Zu Hause gab es keine Tiere und schon gar keine Pferde. Aber ich kannte jedes Fuhrwerk und der Milchmann kam noch mit einem vom Pony gezogenen Karren. Das war Mitte der Sechziger.
Ans Reiten ging es erst im Urlaub – auf Ponys ohne Sattel. Diese Urlaube waren das Highlight eines jeden Jahres. Zuerst gings geführt und im Schritt durch die Wangerooger Dünen, später auch im Trab und Galopp. Man lernte, oben zu bleiben.

Dann kam der Durchbruch: Tanzschule oder Reitunterricht? Welch eine Frage! Und was wohl billiger geworden wäre? Tja, nun war alles zu spät.
Tapfer radelte ich die gut 6 Kilometer einmal in der Woche hin und wieder zurück, egal bei welchem Wetter. Und trotz eines grauenvollen Reitunterrichts schaffte ich tatsächlich 1977 das Bronzene Reitabzeichen!

Dann Pause, Abitur, Studium und Referendariat verschlangen die Zeit. Geld war ohnehin knapp. Aber der Virus schlummert ja bekanntlich nur, und irgendwann ist er – schwups – wieder da.

Kaum verdiente ich mein eigenes Geld, wurde wieder nach Reitmöglichkeiten gesucht. Es wurde aber schnell klar: keine Schulpferde mehr! Und so geschah, was unausweichlich war, wir kauften unser erstes eigenes Pferd. 1990, eine dunkelbraune Holsteiner Stute. Von keinem Pferd bin ich so viel runtergefallen, wie von diesem Tier! Sie zeigte uns unerfahrenen Pferdeneubesitzern ganz schnell, wo der Unterschied zwischen einem Schulpferd und einem kernigen Sportler liegt. Seufz! Aber es wurde, langsam, ganz langsam, ein bißchen besser.

1992 bezogen wir unsere eigenen vier Wände, kurze Zeit später kam auch das Pferd nach Hause. Es brach eine neue Form des Lebens an: Pferd am Haus. Ja, und es ist der Traum geblieben. Bis heute wurde es keine Sekunde ein Albtraum. Ich kann mir heute keine andere Form der Pferdehaltung mehr vorstellen, als mit meinen Pferden gemeinsam zu wohnen.

1998, unser Dame war so langsam in die Jahre gekommen, zogen zwei Jungspunte (beide einjährig) ein: Favorita, PRE-Stute und Dilana, eine Vollblutaraberstute.

Favi ist bis heute meine größte Lehrmeisterin geblieben. Ich konnte wenig – nein, eigentlich nichts, denn Reiten hatte ich noch nicht richtig begriffen und sie war ja auch noch ein Küken.

Ich hatte das große Glück, über einen Pferdemenschen zu stolpern, der sich der klassischen Reitweise und den alten Meistern verschrieben hatte. Ich lernte von Grund auf neu. Bodenarbeit, Doppellonge, langer Zügel. Beim Reiten erklärte mir zum ersten Mal jemand, wie die Seitengänge funktionieren und wozu sie dienen. Im Grunde erschloss sich mir eine neue Reitwelt, geprägt von Denken, Hinschauen und Fühlen. Von Präzision, Konsequenz und einer zunehmenden Leichtigkeit und Harmonie.

Aber Achtung: Es besteht akute Suchtgefahr! Sicher kennen Sie das Gefühl, bestimmte Hilfen nur denken zu müssen, und schon passiert etwas. Aber wenn Sie dann nur noch ganz leise denken dürfen, dann wird es wie ein Rausch! Dann nähert man sich dem Sinnbild des Zentauren.

2007 und 2008 legte ich Prüfungen zu den Trainerscheinen C und B ab und unterrichte seitdem auch. Inzwischen habe ich Ergänzungslehrgänge zur Sitzschulung und zur Bodenarbeit absolviert.

Inzwischen haben wir nicht nur einen Reitplatz und einen Round Pen, sondern auch eine Halle. Das erleichtert das Leben und Unterrichten doch ungemein. Das dithmarscher Wetter kann schon eine echte Herausforderung sein.


 
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